Engadiner Häuser

Engadiner Haus, Guarda

Umbau 2021-22

Das prominent gelegene Bauernhaus vor dem Hauptplatz zur Kirche stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Fundamente könnten teilweise auch älter sein. Stüva und Chambra weisen auf einen turmartigen mittelalterlichen Bauteil hin. Wie alle Bauernhäuser in Guarda steht auch dieses Engadinerhaus unter Denkmalschutz.

Die spezielle Wanddekoration mit den aufgemauerten Relief-Elementen wie die Ecklisenen, die Fenster- und die Toreinfassungen, stammen aus dem Jahre 1706. Genauso sind die farbig nachgefassten Beschriftungen und die Verzierungen in der Sgraffiti Technik in die Fassade gekratzt und stammen aus dieser Zeit.

Das freistehende Bauernhaus bildet nach Süden mit einer leicht gekrümmten Fassade die Hauptfassade zum Platz mit dem Dorfbrunnen. Nordseitig trennt nur eine schmale nicht begehbare Gasse die Liegenschaft zum Nachbargebäude.

Das Haus wurde 1931 durch J. U. Könz renoviert und im Jahr 1984 von der REKA zu einem Ferienwohnhaus mit 5 Wohneinheiten umgebaut.

Das Engadinerhaus wurde stückweise entrümpelt und von den Einbauten aus den 80er Jahren befreit und bis auf die historische Bausubstanz zurückgebaut. Die neue Nutzung als Familienhaus forderte einen feinfühligen architektonischen Eingriff.

Die Raumstruktur wurde nur durch wenige gezielte und lesbare Eingriffe angepasst, so dass die Nutzung und die Raumbedürfnisse der Familie entsprochen werden können. So bleibt der Sulér offen als Eingangshalle und ist auch als Zwischenraum von Wohnraum und Aussenraum verstanden. Die Raumfolge (Stüva - Chadafö - Chaminada) wurde sorgfältig originalgetreu renoviert, so bleiben die historischen Kammern unseren Nachkommen original erhalten. Der Tablà (Heustall), das Herz der Anlage, wird zum Hauptraum. Von hier wird der Palantschin (Obergeschoss) mit den drei alten Schlafkammern erschlossen. Neu werden in den Zimmern zwei Nasszellen ergänzt, mit Bezug zum Stall und zum Himmel. Das Dach wird zum Kaltdach, so erhält die Liegenschaft auch ihre Lunge zurück.

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